Gründung und das Betreiben von medizinischen Versorgungszentren (MVZ) gemäß § 95 Abs. 1 und 2 SGB V als Leistungserbringer (gemäß § 132 b SGB V), der aufgrund von Vertrag an der ambulanten medizinischen Versorgung der Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherungen teilnimmt. Hierbei soll durch Anstellung von Ärzten und in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten sowie weiteren Leistungserbringern und unter Sicherstellung der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung und unter Beachtung des ärztlichen Berufsrechtes zusammengearbeitet werden und es sollen weitere Versorgungsformen mit Krankenkassen, insbesondere Verträge zur integrierten Versorgung gestaltet werden. Diese medizinischen Versorgungszentren sind Einrichtungen der Wohlfahrtspflege i.S. von § 66 AO, da sie vorwiegend (d.h. zu mindestens 2/3) der ambulanten ärztlichen Versorgung von Personen mit chronischem oder chronisch rezidivierendem Krankheitsverlauf dienen sowie von Personen, bei denen einerseits in der Regel perspektivisch ein langfristiges, kontinuierliches Versorgungs- und Behandlungsintervall angezeigt sowie andererseits eine beständige medizinische und therapeutische Intervention im Rahmen eines integrativen Versorgungssettings erforderlich ist, tätig sind. Diese Personen zeigen Defizite beim Verständnis der eigenen Krankheitsepisode und/oder bzgl. der Impulskontrolle bei der Wahrnehmung dieser kontinuierlichen Behandlung. Es handelt sich hierbei auch um Personen, die im Rahmen der unterschiedlichsten Projekte der Pinel gGmbH und der Pinel Gesellschaft Initiative für psychisch Kranke e. V. sowie anderer gemeinnütziger Träger betreut werden. Diese MVZ tragen über eine solche weitere Vernetzungsleistung dazu bei, die Klinikaufenthalte der oben genannten Personen weiter zu reduzieren. Die freie Arztwahl jedes Patienten wird gewährleistet. Die zu betreuenden Patienten sind in der Regel in üblichen niedergelassenen ärztlichen Praxen aufgrund des jeweils speziellen Krankheitsbildes und eines hieraus resultierenden Verhaltens nicht wartezimmerfähig. Eine Behandlung dieses speziellen Klientels erfordert darüber hinaus eine langfristig angelegte interdisziplinäre ambulante ärztliche Betreuung, die über die eigentlich medizinische Betreuung hinaus eine integrative Zusammenarbeit mit komplementären Unterstützungsangeboten, wie z. B. tagesstrukturierenden Angeboten, Wohnprojekten und verschiedensten Integrationsmaßnahmen im Arbeitsleben notwendig macht. Mit diesem Ansatz verfolgen die MVZ den wohlfahrtsstaatlichen Gedanken und vermeiden durch ein umfassendes medizinisches Leistungsangebot Klinik und Heimaufenthalte der betroffenen oben genannten Personen.